Eltern und Technik – Heute: WhatsApp
Okay, wenn man dieses Thema anschneidet, gibt es natürlich sofort wieder Gegenstimmen von wegen „Wer weiß, wie wir später mal sind…“ oder „Die hatten sowas früher halt nicht!“. Ja, ist ja auch alles kein Thema und ich nehme das niemandem übel, genauso wie ich es niemand älterem übel nehme, dass sie die Technik, die unser eins schon kennt und beherrscht, neu entdecken. Auch Frau Merkel formulierte dieses Problem schon mit „… das Internet ist für uns alle Neuland“ (oder so ähnlich…). Ja… und hier sehen wir das, was ich meine. Keineswegs ist das als Vorwurf gemeint. Ich persönlich finde es irgendwo eher amüsant.
Facebook – wir teilen, was wir finden können
Ja… nicht lange ist es her, da lernte die ältere Generation Facebook kennen. Das Internet ist ja bekanntlich Neuland (ich gehe hierauf später nochmal ein), entsprechend gingen die Leutchen auch damit um. Man teilte, was es zu teilen gab – welcher Nonsens es auch immer war… ok, in unserer Altersklasse gibt es wahrscheinlich nicht weniger Leute, die gleiches tun. Dennoch ist es jedes Mal wieder interessant zu sehen, mit welcher Leidenschaft die Personen vor dem Bildschirm sitzen und sich alles Mögliche entgegenwerfen.
Meine Eltern nutzen jetzt auch WhatsApp – wie kann ich mich davor schützen?
Ungelogen: Das war ein göttliches Schauspiel vor dem Herrn. Mein Vater nutzt bereits seit einiger Zeit WhatsApp und hat entsprechend schon ein paar „Erfahrungen“ gesammelt. Jetzt sollte ich meiner Mutter ebenfalls diese Applikation einrichten. Gesagt – getan. Und kaum hat sie alles funktionstüchtig – und ich erzähle keinen Mist – reißt sie mir ihr Handy aus der Hand und fängt an loszuschreiben. Aber nicht irgendwelchen Personen. Nein. Meinem Vater, der geschlagene 20cm weiter am gleichen Tisch sitzt…
Und nein, das ist ja bei weitem noch nicht alles: Er antwortet ja auch noch via WhatsApp darauf!
Man hört ja in unserem Alter an der Uni oder im Allgemeinen von älteren Leuten, dass es ja sowas bei ihnen früher nicht gegeben hätte und dass man sich früher miteinander unterhalten hat – von Angesicht zu Angesicht. Und wie oft wird darüber geflucht, dass „die jungen Leute“ ständig vor ihrem Handy hängen und nur am „tippern“ sind.
Ja, solche Worte kamen auch aus den Mündern meiner Eltern. Und dann bringen die echt so eine Aktion. Das ist irgendwie so ein Facepalm Deluxe. Die hocken da dann echt nebeneinander und freuen sich ein Schnitzel, dass die sich schreiben.
Was also tun?
Natürlich wäre der erste Weg den Eltern zu sagen, WhatsApp sei bööööööööööse. Eine weitere Variante wäre einfach zu sagen, dass das Programm kostenpflichtig ist (was ja auch in gewissem Sinne richtig ist).
Wenn beides nicht hilft: Ertragt es mit Würde und macht das Beste daraus. Ihr könnt das auch durchaus zu eurem Vorteil nutzen. Die Frage, wann das Essen fertig ist, kann man effektiver und schneller so erledigen, ohne sich die Seele aus dem Leib zu brüllen oder in die Küche zu rennen. Natürlich kann es auch genutzt werden, um diverse Wünsche zu äußern, ohne sich dafür bewegen zu müssen.
Viel Glück!
Falls ihr ebenfalls von ähnlichen Erfahrungen berichten könnt, schreibt’s in die Kommentare. Wir werden es mit Begeisterung lesen!
Ich bin dann erstmal raus.
Fußnote:
Ja, das mit dem Internet ist Neuland – Ding ist etwas überzogen. Im Grunde muss ich sogar sagen, dass Frau Merkel damit eigentlich auch gar nicht so im Unrecht ist. Natürlich wissen die jungen Leute wesentlich mehr, als die älteren Generationen. Doch auch wir wissen nicht alles. Das Internet verselbstständigt sich immer mehr und wir verlieren so langsam den Überblick über das, was das Internet ermöglicht und mit uns anstellt.
Das wollte ich noch kurz loswerden.
[…] heute schon auf Mitteilungsdrang unterwegs war (http://www.mitteilungsdrang.de/eltern-und-technik-heute-whatsapp/), der sollte festgestellt haben, dass Mitteilungsdrang um einen Autoren reicher ist: […]