Game-Review: Bastion

Game-Review: Bastion

Dezember 30, 2013 1 Von Flo

Postapokalyptisch malerisch und doch mit einem sehr sympathischen Charme präsentiert sich dieser Indie-Hit. Eine durchaus abgeglichene stimmungsvolle Musik gesellt sich – und hier übertreibe ich keineswegs – zu einer der besten Erzählerstimmen, die es bis jetzt gab (finde ich zumindest).

Die Handlung beläuft sich im Kern darauf, dass die Welt, in der Bastion spielt, durch eine schwere Katastrophe… sagt man da „zerstückelt“? … wurde. Also auf jeden Fall liegt die Welt in unzähligen Scherben und nahezu niemand hat diese Katastrophe überlebt. Der Hauptcharakter „Kid“ erwacht mitten in den noch verbliebenen Ruinen und trifft dort auch einen alten Mann, dessen Name erst später genannt wird. Dieser schickt den Spieler nun auf die lange Reise, die Welt wiederherzustellen, wie sie einmal war und die Katastrophe rückgängig zu machen.

Auf ins Spiel

Ich bin ja durchaus ab und an mal in der Let’s Play Szene tätig (*hust – Eigenwerbung – hust*). Aber ich gebe zu, dass ich an der Stelle sagen muss, dass ich bei diesem Spiel im Leben kein Let’s Play machen möchte. Im Grunde lässt es sich auf folgendes herabreißen: Die Story wird bereits erzählt. Und das nicht mal schlecht. Mit diversen kleinen Witzeleien und auch Wortspielen versüßt es einem schon den Spielspaß. Folglich kommt man selbst am Ende eher weniger zu Wort, wenn man nicht ständig dem Erzähler dazwischenreden möchte. Gut, nun aber zum Spiel. Das Spiel wird quasi die ganze Zeit über aus der Sicht des Erzählers gespielt, der sich an die Handlungen und das Geschehen „erinnert“. Vergleichen lässt sich das Ganze gut mit einem Großvater, der eine Geschichte an seine Enkel weitergibt (und nein, wir reden hier nicht von den Vorkriegs-Dinosaurier-Geschichten). Kid wacht also inmitten von Ruinen auf, umgeben vom Nichts. Ohne wirklich zu wissen, was passiert ist, folgt er einfach dem Pfad, der vor ihm auftut. Dem Weg immer weiter folgend trifft er auf ein paar alte „Bekannte“ wie seinen Caelhammer oder den Stierkopfschild. Doch ganz alleine scheint Kid doch nicht zu sein, denn hier und da tauchen ein paar bläuliche Kreaturen auf, die ihm bei weitem nicht sonderlich wohlgesinnt zu sein scheinen. Unterwegs findet er auch einige Hinterlassenschaften anderer Bewohner. Unter anderem auch die Kristallspange einer jungen Dame, an die sich Kid erinnert. Er mochte Nacie wohl sehr. Aber wie hier schon deutlich wird, ist das Spiel nicht ein einfaches „Hau‘ drauf und vermöbel alles!“. Hier geht es nicht alleine darum, einfach nur Monster zu…“verjagen“. Bastion hat auch viel Gefühl. Und das macht dieses Spiel, wenn ihr mich fragt, umso bedeutsamer. Im Laufe des Spiels lernt man immer mehr über die Vergangenheit dieser einst so prächtigen Welt und den Fluch, dem sie anheim fiel.

Fazit

Ich persönlich bin von dem Spiel hellauf begeistert. Ich habe selten so etwas überraschend Fesselndes gespielt, wie dieses Indie-Game. Das Gefühl die Geschichte quasi nur erzählt zu bekommen, mit unglaublich atmosphärischer Musik untermalt, gibt einem irgendwie das Gefühl in einer Erinnerung zu sein und an ihr teilzunehmen. Irgendwann vergisst man gerne auch Mal, dass man ja eigentlich ein Hack’n Slay spielt und lässt sich auf die Geschichte, die dieses Werk erzählt, ein. Es ist zwar durchaus recht schnell durchgespielt, aber das ist auch echt jede Minute dieses Erlebnisses wert.

Entwickler: Supergiant Games
Publisher: Warner Bros.
Genre: Action RPG
Erscheinungsjahr: 2011
Spielmodus: Singleplayer
Platformen: PC, Xbox 360, PS4